Personalmanagement for Dummies

Personal ist seit jeher der wichtigste Produktionsfaktor in Unternehmen. Personal zu führen, auszuwählen und in die richtigen Positionen und Abteilungen zu bringen ist eine weitaus andere Geschichte.

Was tun, wenn das eigene Personal unzufrieden ist? Welche Ursachen liegen der Unzufriedenheit am Arbeitsplatz zugrunde? Und was ist eigentlich das korrekte Tätigkeitsfeld bzw. Profil von sogenannten Personalberater/HR-Manager in Unternehmen?

Mit diesen Fragen schlagen sich Tag ein, Tag aus die HR-Abteilungen im Lande herum. Dennoch sehe ich persönlich einen hohen Nachholbedarf in Bezug auf Besetzungen in den Personalabteilungen. Wer ist der geeignete Personalvorstand für einen Betrieb?

Viele Unternehmensvorstände, Geschäftsführer und Geschäftsbereichsleiter setzen sich Akademiker in die Position eines Personalverantwortlichen. Ganz klar, denn die haben den universitären Background für das Personalmanagement. Doch bezweifle ich die Sinnhaftigkeit einer solchen Maßnahme. Was sind denn die Aufgaben in einer Position wie dieser? Ausgeklügelte Anreizsysteme einführen? Umfangreiche betriebsinterne Schulungspläne erarbeiten? Oder doch nur verstehen, was das Rückgrat des Unternehmens tut? – Die Produktion !?

In vielen metallverarbeitenden Betrieben in Österreich sitzen Personalverantwortliche, die noch nie im Leben jemals einen WIG-Schweißapparat bedient haben, bzw. nicht mal wissen, wie die einzelnen im Betrieb angewendeten Schweißverfahren heißen. Wie soll eine solche Person über die Kompetenz zur optimalen Personalauswahl verfügen?

Ein großer Missstand, der sich in den nächsten Jahren noch verschlimmern wird. Das böse Ohmen „Facharbeitermangel“ zieht seine Kreise in der Wirtschaft. Wie ist es möglich dieses Problem längerfristig in den Griff zu bekommen? Niemand hat eine Antwort, doch viele meinen eine zu haben. Schlagworte wie „Ausländische Arbeitskräfte aus dem Osten“ sorgen für eine gewissen Unruhe in den mittel-rechten Reihen der Wirtschaftspolitiker. Vielen stößt dies sauer auf.

Facharbeiter gibt es in Österreich zur Genüge. Doch finden die Unternehmen keine. Komisch. Und das kommt mir irgendwie spanisch vor. Nur ein Blick ins AMS reicht und die Website wirft über 50 freie Arbeitskräfte für den oberösterreichischen Zentralraum (Wels) für den Bereich „Schlosser im Metallgewerbe“ aus. Wo, wenn nicht bei den Erwerbstätigen sollte man suchen? Oder nimmt man sich nur noch Leasing-Personal in Zukunft? Sind die Arbeiter und Angestellten unzufrieden, weil sich die heutige Erwerbsgesellschaft nur mehr durch Einkommen definiert?

Mir hat ein Zitat aus einem österreichischen Wirtschaftsmagazin der News-Gruppe gefallen: „Wir leben in einer extrem karrieregeilen Welt, die sich nur über Arbeit definiert, über mehr Einkommen, höheren Status, das bessere Auto. Es geht kaum um Selbstverwirklichung.“

Da frag ich mich ob der oben zitierte Herr schon jemals mitbekommen hat, dass man sich nur selbst verwirklichen kann, wenn mal das persönliche Umfeld und die finanzielle Absicherung steht? Viele glauben viel zu wissen, doch wenige wissen genug um dennoch viel zu „wissen“. Hier und da frag ich mich schon, wo in welcher Welt diese Unternehmensberater und Personalberater leben. Auf dem Mond?

2 Kommentare

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Netter Post den du da gepostet hast. Wuerde gerne eigentlich deinen RSS Feed abonieren aber leider finde ich ihn einfach nicht obwohl ich meiner Meinung nach jetzt eigentlich ueberall geschaut habe.

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